Freitag, 24. April 2015

Vorsicht Schuldenfalle! Existenzgründer und Einzelunternehmer aufgepasst!

Wenn Sie Ihren Businessplan erstellt haben und wissen, wieviel Geld Sie zum Start für Ihre Existenzgründung (z.B. im Sport) benötigen, stellt sich die Frage nach den Geldquellen.
Als selbständiger Trainer im Sport benötigen Sie weniger Material und haben ein geringeres Risiko als ein Sportartikelverkäufer, der einen Laden mietet und ein Warenlager-Risiko eingeht.
Wenn Sie nebenberuflich starten, kommen Sie im Idealfall ohne Kreditaufnahme aus. Wenn Sie jedoch voll ins kalte Wasser springen, müssen Sie berücksichtigen, dass Sie womöglich mindestens ein Jahr kein Geld für Ihren Lebensunterhalt aus Ihrem Geschäft entnehmen können.
Welche Geldquellen kommen in Frage? Private Ersparnisse? Diese würde ich heute, wenn überhaupt, nur zum Teil für die Existenzgründung verwenden. Sie halten diese besser als Notreserve! Ein Darlehen von Ihrer Bank? Sie können die Zinsen als Geschäftsausgaben steuerlich absetzen. Dennoch birgt ein Bankdarlehen ein großes Risiko! Als Einzelunternehmer haften Sie mit Ihrem kompletten Privatvermögen! Die Zinsen für ein Geschäftsdarlehen sind leider immer noch sehr hoch! Sparer bekommen heute (2015) fast nichts für ihr Geld. Aufgrund der Inflation macht der Sparer bei Tagesgeld und Festgeld sogar Verlust. Die Banken begründen die teuren Darlehenszinsen für Selbstständige mit einem hohen Ausfallrisiko. Sie als Existenzgründer/in machen sich schnell abhängig von der Bank. Sollten Sie in Schwierigkeiten kommen und zusätzlich Ihr Girokonto überziehen, fallen sehr hohe Dispozinsen an! Über den Dispo hinaus gelten für Selbständige noch höhere Überziehungszinsen. Nur für Privatleute, die Arbeitnehmer sind, haben einige Banken auf Kritik reagiert und berechnen über den Dispo hinaus nicht noch höhere Zinsen. Sie müssen als Einzelunternehmer, der komplett haftet, sehr vor der Schuldenfalle aufpassen!
Was sind die Alternativen?
- Sie starten nebenberuflich und behalten vorerst Ihre alte feste Stelle.
- oder Sie machen sich mit möglichst geringem oder ganz ohne Warenlager-Risiko selbstständig, arbeiten als Trainer/in...
- oder betreiben einen Online-Shop von zu Hause aus und mieten keine Geschäftsräume.
Als Alternative zum Bankdarlehen ist das Thema Crowdfunding interessant. Dazu gibt es spezielle Plattformen im Internet.
Demnächst folgen hier im blog weitere Artikel zu den Themen Wareneinkauf und Gewerberaum-Mietvertrag.
Viel Spaß und Erfolg!
(Alle Angaben ohne Gewähr. Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater, mit Ihrer Bank, mit Behörden und anderen Fachleuten. Dieser Artikel schildert nur meine persönliche Meinung.)

Donnerstag, 2. April 2015

Warum Pflichtmitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (IHK)?

Als ich als Einzelunternehmer (ohne Eintrag ins Handelsregister) zum ersten Mal ein Ladenlokal mietete, war ich doch sehr überrascht, daß ich automatisch Mitglied der Industrie- und Handelskammer (IHK) wurde. Gegen diese Pflichtmitgliedschaft kann man nichts machen. Die Beiträge müssen gezahlt werden, auch wenn man keine Leistungen der IHK in Anspruch nehmen möchte.
Die Beitragshöhe ist bei den meisten Kammern vom Jahresgewinn des Unternehmens abhängig.
Wieviele Firmen wären Mitglied der IHK, wenn die Mitgliedschaft freiwillig wäre?
Bei der Wahl zur Vollversammlung der IHK Trier wurden 2935 Stimmen abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von knapp 12 Prozent (Quelle: http://www.ihk-trier.de/p/Ergebnis_der_IHKWahl_steht_fest-7-14746.html